Ermittlung einer quantitativen Aussage über eine physikalische
Größe
Fast jede physikalische Größe ist das Ergebnis einer Messung. Die meisten physikalischen Größen können jedoch nicht direkt gemessen werden, sondern müssen unter Verwendung physikalischer Gleichungen und daraus abgeleiteter Formeln aus anderen gemessenen Daten berechnet werden.
Beispiel: die Messung der Geschwindigkeit eines Körpers ist möglich durch Messung seiner Position zu zwei verschiedenen Zeitpunkten und Berechnung des Quotienten aus zurückgelegter Strecke und der benötigten Zeitdauer.
Es ist grundsätzlich nicht möglich, fehlerfrei zu messen. Das Ergebnis der Messung ist ein Messwert, der aber eine Messabweichung enthält d.h. von seinem wahren Wert abweicht.
Ein vollständiges Messergebnis für eine physikalische Größe ist oftmals ein aus meist mehreren Messungen gewonnener Näherungswert für den wahren Wert der Messgröße mit quantitativen Aussagen zur Genauigkeit der Messung.
Die Genauigkeit eines Näherungswertes kann durch ein Intervall oder durch Fehlerschranken angegeben werden.
Beispiel: s = 23,2371± 0,00053 km bzw. 23,23657 km c s c 23,23763 km
Die Genauigkeit kann auch allein
durch die Anzahl der Stellen des durch runden entstandenen Näherungswertes
ausgedrückt
werden.
Beispiel: s = 23,237
km
Ist der Näherungswert eine
natürliche Zahl und ein Vielfaches einer Zehnerpotenz, kann in der Regel keine
Aussage über
die Genauigkeit des
Näherungswertes gemacht werden. Oft richtet sich die Genauigkeit dann nach der
letzten von Null
verschiedenen Stelle. Es ist in diesen Fällen
üblich, den Näherungswert mit abgetrennten Zehnerpotenzen zu schreiben
und durch die Dezimalstellen des
Faktors vor der Zehnerpotenz die Genauigkeit festzulegen.
Beispiel: statt s
= 23 000 m erfolgt dann die Angabe zu 2,30 ∙ 104 m
Regeln
für das Runden von Rechenresultaten mit Näherungswerten ( vereinfacht )
Bei der Addition und Subtraktion
von Näherungswerten ist im Resultat nur die Stelle anzugeben, die in allen Eingangswerten vorliegt.
Beispiel: 0,5 km + 1,5 km + 385 m + 1 846 m = 0,5 km + 1,5
km + 0,385 km + 1,846 km = 4,2 km
Beachte: Wenn das Resultat ein
Zwischenergebnis ist , so sollte mit einer
Stelle mehr weitergerechnet und später
gerundet werden.
Bei der Multiplikation und
Division von Näherungswerten sind im Resultat nur so viele Ziffern
anzugeben, wie in dem
Eingangswert mit der geringsten Anzahl
an
Ziffern da vorliegen. Eingangsnullen zählen dabei nicht mit.
Beispiele: 7,9 cm · 6,4 cm = 51 cm²
3,143 km · 0,85 km = 2,7 km²
Beim Potenzieren eines
Näherungswertes sind im Resultat nur so viele Ziffern anzugeben , wie die Basis
besitzt.
Beispiel: ( 6,93 cm )² = 48,0 cm²
Beachte: Die Regeln gelten nicht für genaue Werte,
die z.B. in geometrischen Formeln auftreten.
Beispiel: u = 2 ( a + b ) mit a = 13,75 cm und b = 7,25 cm ; u = 42,00 cm